Die heute beschriebene Winterwanderung auf den Herzogstand ist für mich immer wieder ein Highlight.
Es gibt verschiedene Wege zum Gipfel, für mich ist die Variante vom Süden aus ( Talstation Herzogstandbahn) die attraktivste und anspruchsvollste.
Am besten geht man sie in Begleitung von Ortskundigen, die die Tour schon bei Schnee kennen und die beim Spuren mithelfen. Denn der Weg von der Talstation der Herzogstandbahn ist nur zu Beginn als solcher zu erkennen, weiter oben ist Tiefschnee und es gibt keine erkennbare Wegmarkierung. Deswegen ist die Wanderung bei viel Schnee vom Süden auf den Herzogstand nichts für Anfänger. Sie ist ansonsten nicht sehr schwer, nur an ein paar Stellen ausgesetzt. Rund um den Wasserfall muss man sich auf jeden Schritt konzentrieren, denn es geht zur Linken tief runter.
Nach der kurzen, seilversicherten Stelle und dem ausgesetzten Part und um den Wasserfall herum, wird der Weg wieder steiler. Serpentine um Serpentine zieht man hinauf mit Blick Richtung Grat und Heimgarten.Auf den letzten ca. 600 Metern vor dem Herzogstandhaus, bieten sich wieder einige wunderbare Blicke auf den Walchensee und der zauberhaften Winterlandschaft. Man muß unweigerlich stehen bleiben und es fotografieren, weil es fast zu schön ist!
Der Herzogstandgipfel (1.731m), im Sommer 20-30min entfernt, reizt mich heute gar nicht mehr. 2 1/2 Stunden für 760 Höhenmeter reichen für heute 🙂
So suchen wir uns ein nettes Plätzchen in der Nähe vom Herzogstandhaus (1.573m) und genießen unsere mitgebrachte Brotzeit, den warmen Tee und natürlich die grandiose Aussicht! Alleine deshalb lohnt sich die Tour für mich immer und immer wieder!
Tipps:
-Im Winter unbedingt nur mit Grödel gehen. Gamaschen sind bei viel Schnee empfehlenswert.
-Unbedingt sehr früh am morgen losgehen, leider ist der Berg bereits ab Vormittag extrem frequentiert.
-Sobald das Herzogstandhaus wieder geöffnet hat, der Kaiserschmarrn schmeckt hier einfach unglaublich!
Das Bergasthaus Herzogstand über dem Walchensee hat Sommer wie Winter Saison
Hoch über dem Walchensee liegt eingebettet zwischen dem Fahrenberg und dem Martinskopf das Berggasthaus Herzogstand. Dank der Herzogstandbahn ist das Gasthaus sehr gut besucht. Bereits 1857 ließ König Max II. ein Jagdhaus am Herzogstand errichten, das ein Stück unterhalb des heutigen Gasthofs stand. Nach seinem Tod wechselte das Haus in den Besitz des Freistaats Bayern, ging später an den Alpenverein München und zu guter Letzt in Privatbesitz über. 1990 fiel das ehemalige Haus einem Feuer zum Opfer. Das heutige Gasthaus wurde 1992 eröffnet.
Ohne Aufstiegshilfen ist das Berggasthaus am schnellsten von der Talstation der Herzogstandbahn am Walchensee oder von der Kesselberg-Passhöhe in Urfeld zu erreichen. Für den Anstieg von der Talstation muss man mit einer Gehzeit von zwei Stunden, bei der Variante mit Ausgangspunkt an der Passhöhe mit 1 ¾ bis 2 Stunden rechnen. Der Herzogstand-Gipfel mit seinem Pavillon lässt sich in weiteren 30 Minuten erklimmen. Dort beginnt die beliebte Gratüberschreigung hinüber zum Heimgarten. Der Übergang dauert vom Herzogstand etwa 1 ¾ bis 2 ¼ Stunden und erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
Anfahrt:
Über die Autobahn München - Garmisch zur Ausfahrt Sindelsdorf. Nach der Ausfahrt der B 472 Stück Richtung Bad Tölz folgen und dann rechts in die B 11 Richtung Kochel einbiegen. Über Benediktbeuern und Kochel am See hinauf zur Passhöhe am Kesselberg fahren. Entweder hier parken oder bei Anstieg von der Talstation oder Auffahrt mit der Seilbahn weiter über Urfeld zum Parkplatz Herzogstandbahn am Ortseingang von Walchensee fahren.
Mit der Bahn:
Mit der Bahn von München Hauptbahnhof oder Tutzing nach Kochel am See. Vom Bahnhof in Kochel mit der Bus-Linie 9608 je nach Ausgangspunkt zur Haltestelle Kasselberg Passhöhe oder Walchensee Herzogstandbahn (Fahrplan und Buchung). Mit dem Bayern-Ticket fahren bis zu 5 Personen für 26 Euro + 8 Euro je Mitfahrer zum Walchensee.
Aufstieg:
In 1 ¾ bis 2 Stunden von der Passhöhe am Kesselberg (725 Höhenmeter) oder in 2 Stunden von der Talstation der Herzogstandbahn in Walchsee (785 Höhenmeter).
Wegbeschreibungen:
Von der Talstation der Herzogstandbahn:
Am nördlichen Ende des Parkplatzes beginnt nahe der Einfahrt der Anstiegweg zum Herzogstand. Dieser leitet zuerst nordostwärts und in einem Linksknick unter der Seilbahn hindurch. Danach führt der Weg Richtung Westen und wendet sich später nach Norden und wir erreichen einen Bachgraben. In einem großzügigen Rechtsbogen leitet uns der Weg zu guter Letzt um den Fahrenberg herum und zum Berggasthaus hinauf.
Von der Kesselberg-Passhöhe:
Von der Kesselberg-Passhöhe zweigt in südwestlicher Richtung der beschilderte Forstweg zum Berggasthaus ab. An einer ersten Weggabelung halten wir uns rechts und streifen eine Lichtung. Der Weg leitet uns weiter ein Stück nach Westen und an einer weiteren Verzweigung nach links und in Kehren in südlicher Richtung aufwärts. Nach den Kehren geht es in südwestlicher Richtung zu guter Letzt hinauf zum Berggasthof.
Ich hoffe, ihr habt mal die Gelegenheit, eine meiner Wandertipps zu gehen und wer weiß vielleicht trifft man sich ja mal auf dem Gipfel.
Dein Andrea