Wanderung auf die Scheinbergspitze (1929 m)

Wanderung auf die Scheinbergspitze (1929 m)

Die Scheinbergspitze ist ein beliebter Aussichtsberg in den Ammergauer Alpen. Vom freistehenden Gipfel hat man einen herrlichen Rundblick, der über die benachbarte Ammergauer Bergwelt zum Estergebirge, zum Wettersteingebirge und tief hinein in die Lechtaler und Allgäuer Alpen reicht. Da einen vom Parkplatz im Graswangtal nur 850 Höhenmeter vom Gipfelglück trennen, sind die Mühen des Aufstiegs recht überschaubar. Auch die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen: Der komfortable Pfad schlängelt sich aus dem Graswangtal in moderater Steigung der Scheinbergspitze entgegen. Einzig im Gipfelbereich gilt es einige kleinere schrofige Passagen und Steilstufen zu überwinden, die ein wenig Trittsicherheit verlangen. Obwohl es an der Scheinbergspitze keinerlei Einkehrmöglichkeiten gibt, wird man am beliebten Berg selten ganz allein unterwegs sein.

 

 

Heute war die Scheinbergspitze das 2. mal unser Wanderziel. Im Frühsommer hat uns nach 2. Drittel der Wegstrecke ein aufziehendes Gewitter vorzeitig den Abstieg antreten lassen. Der Gipfel und alle drumherum liegenden Berge waren  so in Wolken gehüllt, dass wir nur noch den Pfad und die Bäume um uns herum sahen. Klar, dass wir den Berg irgendwann noch einmal bis zum Gipfel besteigen wollten.

Heute sind bei Sonnenschein um 7:30 Uhr in Starnberg losgefahren und starteten unsere Tour bei kalten 5 Grad. Ausgestattet mit Handschuhen, Mütze, Wechselkleidung im Rucksack, warmen Tee und Brotzeit und ganz wichtig: unser Grödel ( so eine Art Spikes für die Schuhe). Auch für Bailey (unserem Labi) haben wir immer eine Wasserflasche und Fressen dabei. 

Zunächst war der Weg voller Laub, nach ca. 2 Kilometern waren erst ein paar Zentimeter Schnee auf dem Pfad. Es war irre, alle 50 Höhenmeter, die wir hinter uns ließen wuchs der Neuschnee, durch den wir stapften. Am Ende wanderten wir zeitweise durch fast kniehohen Schnee. Es hat sich gelohnt, wir konnten uns gar nicht satt sehen an der herrlichen Winterlandschaft. Die Bäume und Latschen hatten dicke Schneehauben auf den Ästen, wie im tiefsten Winter. Unsere Bailey war wie aus dem Häuschen,  sie liebt Schnee! Sie war so gut gelaunt, hat mindestens die 3 oder 4 fache Strecke von uns zurückgelegt wie, sie lief kreuz und quer die Hänge rauf und runter. Wir hatten so viel Freude ihr zuzusehen! 

Die Scheinbergspitze ist ja normalerweise ein vielbesuchter Berg. Heute waren wir mit vielleicht noch 1 Dutzend anderen Wandern unterwegs. Das war angenehm, es war so schön ruhig…

Es war ein herrlicher Tag und etwas für´s Auge. Die Berge schauen mit dem Neuschnee einfach so zauberhaft aus!

Aufstieg Aufstieg:  2:15 Stunden
Abstieg Abstieg:  1:30 Stunden
Höhenmeter 850 Höhenmeter
Strecke 7,6 Kilometer einfach

Parkplatz Graswangtal (1075 m) – Scheinbergspitze (1929 m)

Charakter: Einfache bis mittelschwierige Bergwanderung, die hauptsächlich über kleine Pfade führt. Im Gipfelbereich gilt es kleine schrofige und geröllige Steilstufen zu überwinden. Hier ist Trittsicherheit angenehm. In der südseitigen Route kann es im Sommer sehr heiß werden.

Anfahrt: Autobahn München – Garmisch, nach dem Autobahnende über die B 2 weiter nach Oberau. In Oberau rechts in die B 23 Richtung Ettal/Oberammergau abbiegen und durch Ettal hindurch fahren. Nach dem Ortsende von Ettal links Richtung Reutte/Linderhof/Plansee abbiegen. Durch Graswang hindurch und an Linderhof vorbei weiter Richtung Plansee fahren. Kurz nach dem Schild „Republik Österreich 1 km“ findet sich rechter Hand ein kleiner Parkplatz (gelber Wegweiser „Scheinbergspitze“). Hier das Auto abstellen.

Aufstieg: Im Graswangtal schlagen wir den breiten Forstweg ein, der in nördlicher Richtung vom Parkplatz wegführt, einen kleinen Bachlauf quert und im Anschluss einen Linksbogen vollzieht (gelber Wegweiser „Scheinbergspitze“). Schon zur Beginn der Tour haben einen schönen Blick zu den imposanten Geierköpfen. Nun folgen wir dem breiten Fahrweg in moderater Steigung bergauf. Nach einer Gehzeit von zehn Minuten zweigt nach einer Linkskurve rechter Hand der Steig zur Scheinbergspitze ab (Wegweiser „Scheinbergspitze“ und grünes DAV-Schneeschuhrouten-Schild). Hier biegen wir rechts ab, steigen über ein paar Holzstufen bergauf und wandern in den lichten Bergwald hinein.

Nach gut fünf Minuten lassen wir die ersten Bäume hinter uns und steigen über einen schwach ausgeprägten grasigen Rücken weiter aufwärts. Nach wenigen Minuten führt uns der Pfad nach links von der Schneise weg. Nun quert der Weg einen bewaldeten Hang in westlicher Richtung und leitet uns im Anschluss in vielen Serpentinen durch lichten Wald bergauf. In südlicher Richtung blicken wir zwischen den Bäumen hindurch immer wieder hinüber zur Kreuzspitze und zu den Geierköpfen. Nach einer Gehzeit von knapp 1 ½ Stunden erreichen wir auf einer Höhe von gut 1600 Metern einen Bergrücken. Vom grasigen Rücken schauen wir über das Graswangtal zur Kuchelbergspitze. Am östlichen Ende des Graswangtals erhebt sich der Laber.

Von hier blicken wir nun auch erstmals hinauf zum Vorgipfel der Scheinbergspitze. Am Rücken wenden wir uns nach schräg links (Westen) und folgen dem Pfad durch ein kleines Waldstück (Wegweiser „Scheinbergspitze“). Kurz darauf werden die Bäume von den Latschen abgelöst und der nun steinige Weg schlängelt sich dem latschenbewachsenen Rücken folgend zügig bergauf. Nun gilt es zwischen den Latschen des Öfteren kleine schrofige Steilstufen zu überwinden. Man bewegt sich allerdings immer im Gehgelände und muss an keiner Stelle richtig klettern. Je höher wir steigen, desto weitreichender werden die Blicke. Linker Hand erkennen wir schon bald die Hochblasse, die Hochplatte und den markanten Geiselstein.

Nach einer Gehzeit von gut zwei Stunden erreichen wir den Vorgipfel der Scheinbergspitze. Von hier erblicken wir erstmals den eigentlichen Gipfel mit dem großen Holzkreuz. Nun gehen wir in die Einsattelung zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel hinunter. Aus der Senke wandern wir leicht links haltend auf den Gipfelaufbau zu und steigen links einiger Felsen bleibend dem Gipfel entgegen. Schließlich wendet sich der Weg nach rechts und leitet uns im Anschluss in Serpentinen zum wenig geräumigen Gipfel der Scheinbergspitze hinauf. Am höchsten Punkt genießen wir den herrlichen Rundblick über die Ammergauer Nachbarschaft zur Zugspitze und zu den Lechtaler, Allgäuer und Tannheimer Bergen.

Abstieg: Wie Aufstieg.


Tipp: Im Winter bei Schnee unbedingt  Grödel und Gamaschen mitnehmen.


Viel Freude beim wandern,

Deine Andrea


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